Leder ganz kurz

Leder ist
... ein von sog. Anhangsgebilden (Haare, Federn, usw.) befreites, aus dem Eiweiss Kollagen bestehendes Produkt aus Häuten verschiedener Tierarten, das durch Gerbung und weitere Veredelung – insbesondere Fetten und Färben – gewonnen wird. Es ist chemisch verwandt mit der Wolle und der Seide, liegt aber – im Gegensatz zu letzteren – von Natur aus bereits in verwobenem Zustand vor. Leder ist deshalb einer der ältesten, vom Mensch genutzten Werkstoffe.
Leder kann
... dank seiner faserig-porösen, luftdurchlässigen Struktur rund 30 % seines Gewichtes an Wasserdampf aufnehmen und wieder abgeben, dies bei weitgehender Wasserabstossung, gutem Wärmeisolationsvermögen und hoher Festigkeit.
Leder dient
... deshalb seit Jahrtausenden als Bekleidungsmaterial und Werkstoff. Die Herstellung und Bearbeitung vieler weiterer Werkstoffe wäre ohne Leder nicht möglich (zum Beispiel die Eisenbearbeitung ohne Blasebalg in der Schmiedeesse).
Leder wird
... auf unterschiedliche Art bezeichnet, so zum Beispiel
- nach Herkunft von den verschiedenen Tierarten (Rindleder, Boxcalf, Ziegennappa)
- nach Verwendungs-und/oder Aufbereitungsarten (Unter-und Ober-Leder in der Schuhfabrikation, Sattler-, Polsterer-, Täschner-Leder, Sämisch-, Boxcalf-, Rindbox-, Lack-, Wild- oder Velours-Leder)
Leder ist
... eine Reststoffverwertung aus der Fleischgewinnung. Weltweit wird nur ein verschwindend kleiner Anteil der Tiere zwecks Herstellung von Leder aus deren Haut gejagt oder gezüchtet (Reptilien). Die wirtschaftliche Bedeutung der Tierhaut ist beträchtlich.
Leder bleibt
... unersetzbar. Trotz laufend neuen Entwicklungen im Bereich von «Kunstleder» (sog. Poromeren) gibt es nach wie vor kein vollwertiges Ersatzprodukt mit gleich guten Eigenschaften wie Leder. Es teilt diese Tatsache mit seinen chemischen Verwandten Wolle und Seide.