Haut

Wasserwerkstatt

Vorbereitung zur Gerbung

Die Haut wird aufgeweicht und von allfälligen Konservierungssalzen befreit. Die Haare werden entfernt und die Hautfasern ein erstes Mal chemisch aufgelockert. Die ganze Haut aufgeteilt: entweder über die ganze Fläche in Narbenspalt und Fleischseitenspalt, oder aber - entsprechend ihrer Struktur - gestückelt in Croupon (Kernstück), Hals und Flanke.

1. Weiche

Rückführung der Haut in den Zustand nach der Schlachtung durch Waschen im Haspel oder rotierenden Fass.

2. Aescher

Entfernen der Haare und Aufschluss der Faserstruktur mittels geeigneter Chemikalien.

3. Entfleischen

Wegschneiden von Fleisch- und Fettresten von der Hautrückseite mit der Entfleischmaschine.

4. Crouponage

Stückelung der Haut in definierte Stücke entsprechend Struktur und Verwendungszweck, so zum Beispiel

  • Croupon: Kernstück fester Struktur für höchste Ansprüche
  • Hals: ... mit Halsriefen für besonders naturnahe Leder
  • Flanken (Bauchteile) mit etwas lockerer Struktur zum Beispiel für Kleinlederwaren

5. Spalten

Schneiden der Haut über die Fläche in zwei Teile auf der Spaltmaschine. Dabei wird der obere (haarseitige) Teil zum

  • Narbenspalt --> Vollleder: Der Narben hat die feinfaserige Struktur der Haut und deshalb wertvoll

und der untere Teil zum

  • Fleischseitenspalt --> Spaltleder: Dieser hat die grobfaserige Struktur der übrigen Haut.

6. Entkälkung

Die stark alkalischen Aescherchemikalien werden aus der Hautblösse durch Neutralisation entfernt.

7. Beize

Eiweiss abbauende Enzyme lockern die Hautstruktur auf. Die Beize ist

  • intensiv für weiches und zügiges Leder (Nappa)
  • schwach für hartes Sattler- oder Sohlenleder