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Häute und Felle werden Leder

Gerberei-Techniker haben das Wissen und die Kenntnisse mit umweltschonenden
Verfahren und Technologien, echtes Leder herzustellen. |
Leder ist die Bezeichnung für gegerbte Häute
und Felle, ist haltbargemachte Haut. Leder ist natürlich. Es
entstammt der Natur und besitzt die wohlabgewogenen Eigenschaften der Natur. Kein
Kunststoff kann sich mit echtem Leder vergleichen, besonders wenn man die dem Naturprodukt
eigenen Eigenschaften betrachtet. Damit sind nicht nur die wissenschaftlich messbaren
Eigenschaften gemeint, sondern vor allem die Gefühle und Empfindungen, die nur echtes
Leder auszulösen vermag. |
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Schema der Oberleder-Herstellung

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1.
Rohhaut bzw. Rohfelle mit Salz konserviert |

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2.
Kontrollieren und sortieren der Rohware |

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3.
Fell- und Häutelagerung |

Walkfass

Mischer
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4.
Weichen mit Wasser zur Befreiung von Salz und Schmutz, dann Aeschern in Lösung von
gelöschtem Kalk und Schwefelnatrium (oder anderen Aescherchemikalien) zur Entfernung der
Haare und zur Lockerung der Unterhaut, beide Operationen im Walkfass oder im Mischer |

Haut und
Messerwalze
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5.
Entfernung von Fleischresten und des Unterhautbindegewebes in der Entfleischmaschine |

Spalten in der Blöse
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6.
Egalisieren der Felle (Lederhaut) auf möglichst gleichmässige Dicke |
Entkälken (neutralisieren der Ascherchemikalien), dann Beizen (Gefüge
lockern) im Walkfass oder im Mischer
Gerbfertige Blösse
"Spalten aus Chrom"
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7.
Chromgerbung im Gerbfass, Mischer oder in einer GerbmaschineAnschliessend
evtl. Spalten des Chromleders |

Leder, Reckerwalze,
Transportwalze,
Andruckwalze
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8.
Abwelken ("Ausrecken") auf geeigneten Feuchtigkeitsgehalt |

Leder und Falzzilinder
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9.
Fleischseitiges Egalisieren auf bestimmte Dicke mit der Falzmaschine |


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10.
Neutralisieren, evtl. Nachgerben mit synthetischen und pflanzlichen Gerbstoffen, Färben
mit Anilinfarbstoffen und Lickern (Fetten mit wässerigen Fettemulsionen) im Walkfass oder
in der Färbmaschinen |
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11.
Waschen im Walkfass, dann abpressen des Spülwassers und ausrecken (gleichmässiges
Flachlegen) des Leders mittels Abwelk- und Ausreckmaschine
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Feuchtes, aufgespanntes Leder
Tröcknekammer und trockenes Leder
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12.
Trocknung durch Aufhängen in Tröcknekammer oder mit Trocknungsmaschine, wie z.B.
Vakuum- und Pasting-Trockner |

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13.
Stollen (mechanisches Geschmeidigmachen) auf der Stollmaschine |
14.
Deckfarbenzurichtung = Egalisieren der
Anilinfärbung durch Auftrag von Deckfarben auf Kasein-, Nitrozellulose- oder
Kunstharzbasis mittels:
Spritzpistole von Hand
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oder |
Spritzmaschine
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oder |
Giessmaschine
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15.
Mechanische Zurichtung, wie z.B.
Bügeln
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Glanzstossen
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Krispeln
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Schlussarbeiten
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16.
Beschneiden der Fellränder, Messen der Lederfläche, Kontrollieren und Sortieren nach
Qualität |
Eidgenössische Materialprüfungs- und Versuchsanstalt, EMPA St.
Gallen
Ein Teil der Schema-Zeichnungen ist mit freundlicher Erlaubnis des
Verlages Chemie, Weinheim (BRD), dem Band 16 des Werkes "Ullmanns Encyklopädie der
technischen Chemie" entnommen worden.
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